Clean Label – Clean Labelling

Wieder einmal ein englischer Begriff, der in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat und den wir uns genauer ansehen möchten.

1.) Was ist ein Clean Label?

Im Englischen heißt es „Clean Labelling“, was ursprünglich bedeutete, dass ein Produkt aus so wenig Zutaten wie möglich besteht und dass diese Zutaten vor allem solche sind, die als gesundheitsfördernd gelten und die wir selbst verwenden würden, wenn wir das Produkt in unserer eigenen Küche herstellen würden.

2) Was sind die Merkmale von Clean Label-Produkten?

Aus der Beschreibung von Clean Label-Produkten geht hervor, dass die Zutatenliste kurz, transparent und leicht verständlich ist.

Der grundlegende Zweck des Clean Labels besteht darin, Produkte aus natürlichen Zutaten zu identifizieren und den Verbrauchern nahe zu legen – es ist also insbesondere für gesundheitsbewusste Verbraucher bei der Kaufentscheidung von großer Bedeutung.

3.) Das Clean Label als Werbung
Da das Clean Label anzeigt, dass Ihr Produkt frei von bestimmten Zutaten – künstlichen Substanzen – ist, hat es eine erhebliche Werbekraft; und es gibt Marken, die beispielsweise die Zutatenliste auf die Vorderseite der Verpackung drucken.

4.) Clean Label „Aufdrucke“
Da Clean Label Produkte keine Zutaten enthalten, die möglicherweise eine zweifelhafte Auswirkung auf die Gesundheit haben, ist das Marktpotenzial groß, und Hersteller versuchen auch, Verbraucher mit den Etiketten auf den Verpackungen ihrer Produkte zu manipulieren.
Auf der Verpackung vieler Produkte steht beispielsweise, dass sie „frei“ von etwas sind – etwa Geschmacksverstärkern oder künstlichen Zusatz- oder Farbstoffen.
Diese Behauptungen können stimmen, aber das Problem ist, dass Verbraucher sich der lebensmittelrechtlichen Anforderungen an das Produkt nicht bewusst sind – zum Beispiel kann das Produkt zwar frei von der Zutat sein, aber dies kann das Ergebnis gesetzlicher Anforderungen sein und nicht auf eine höhere Qualität als andere ähnliche Produkte zurückzuführen sein.
Daraus folgt, dass diese „Ausnahmeregelung“ zwar suggeriert, das fragliche Produkt sei qualitativ hochwertiger, sauberer und gesünder, es sich aber lediglich um einen Hersteller handelt, der die gesetzlichen Vorgaben befolgt, also nichts mehr bietet als sein vergleichbares Gegenstück, das gleichzeitig die Begriffe nicht verwendet – und zwar nicht in fairer Weise.

5) Gibt es gesetzliche Vorgaben für Clean Labelling?
Nicht direkt – indirekt schon.
Das heißt, eine positive Angabe kann auch dazu verwendet werden, den Verbraucher in einer dem Verbraucherschutz abträglichen Weise zu beeinflussen oder zu täuschen.
Die Aussagen, die über ein Produkt gemacht werden können, sind teilweise durch gesetzliche Vorgaben geregelt (z. B. zuckerfreie Kennzeichnung), in anderen Fällen müssen Hersteller jedoch das allgemeine Verbraucherschutzgebot berücksichtigen, den Verbraucher nicht über die Zusammensetzung und Qualität des Produkts zu täuschen.

6.) Das Clean Labelling-„Problem“
Wie wir sehen, bedeutet das, dass eine positive Angabe auch dazu verwendet werden kann, den Verbraucher im Sinne des Verbraucherschutzes zu benachteiligen.
Tatsächlich bewegen sich Hersteller oft bewusst in einer Grauzone, wenn sie ein Produkt „weißwaschen“ – nur weil ein Produkt beispielsweise frei von Farbstoffen ist (also einem Zusatzstoff, sei er nun natürlich oder künstlich, der zur Färbung des Produkts verwendet wird), bedeutet das nicht, dass es keinen Lebensmittelfarbstoff enthalten kann, um das Produkt attraktiver zu machen; es kann jedoch oft ablenkend wirken und zu einem Kauf führen.
Es kann auch sein, dass ein Produkt zwar frei von bestimmten Zutaten ist, dies aber nicht ausschließt, dass es andere Zutaten enthält, die zum gleichen Zweck verwendet werden (z. B. um den Geschmack des Produkts zu verbessern) – es erweckt jedoch beim Durchschnittsverbraucher den Eindruck, dass das Produkt vollständig auf die Verwendung von Zutaten mit bestimmten Eigenschaften verzichtet.

7.) Wer trägt die Verantwortung?
Der Hersteller/Vertreiber trägt die rechtliche Verantwortung für alle gegenüber Verbrauchern über das Produkt gemachten Aussagen.
Deshalb fallen auch alle Kennzeichnungen, die in den Geltungsbereich des Clean Label auf einem Produkt fallen, in diese Verantwortung.

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